Die 10 schönsten Alpinklettertouren im Allgäu
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zum TourenplanerAlpinklettergebiete im Allgäu
Das Allgäu bietet dem Kletterer als Region unzählige Möglichkeiten. Es gibt viele Tagesziele, aber auch Mehrtagesziele wie die Gebiete rund um das Prinz-Luitpold-Haus oder das Waltenberger Haus. Da es auch viele Bergschulen vor Ort gibt, kann man sich, gerade bei noch wenig alpiner Erfahrung, auch einen Bergführer engagieren.
Name, Wandhöhe, Ausrichtung, Schwierigkeitsgrade
Ammergauer Alpen:
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Hochplatte, 220 m, NW, VI+ bis VII+
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Kenzenkopf Nordseite, 150 m, N, VII bis IX+
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Kenzenkopf Südostwand, 190 m, SO, VI+ bis IX-
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Geiselstein Südwand, 200 m, S, V bis IX-
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Geiselstein Ostwand, 350 m, O, V+ bis IX-
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Geiselstein Nordwand, 400 m, N/NW, V bis VII
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Geiselstein Westwand, 140 m, W/SW, III bis VIII
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Krähe, 250 m, N/NW, VI+ bis IX-
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Niederer Straußberg, 110 m, W, VI+ bis VIII
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Franziskaner, 80 m, S/SO, VI- bis X-
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Torschrofen, 150 m, N, VIII+/IX-
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Hoher Straußberg, 250 (320) m, O/W, IV bis VII-
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Pilgerschrofen, 300 m, N, IV bis VI+
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Säuling, 200 m, O/W/SW, IV bis VIII-
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Kleiner Säuling, 200 m, SW, VI+/VII- bis VII+/XIII-
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Großer Zunderkopf, 280 m, NW, VIII-/VIII bis IX
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Kleiner Zunderkopf, 170 m, N, VII-
Oberallgäu:
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Lachenspitze, 100 (270) m, N, VII- (KS III)
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Bschießer, 150 m, S, V+ bis VI+
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Fuchskarspitze, 80 (200) m, W/O, III+ bis VII-
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Wiedemerkopf, 150 m, N/W, VII- bis VIII
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Klupperkarturm, 50 m, SO, V-
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Wildengrat, 140 m, N, VI+
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Schneck, 220 m, O, VI+ bis VIII
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Kleiner Daumen, 240 m, NO, IV
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Wengenköpfe, 120 (400) m, S/N, V- bis VIII+/IX-
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Himmelhorn, 180 (950) m, S/W, VI bis IX-/IX
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Kleiner Wilder, 180 m, SW, VI- bis VIII
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Südliches Höllhorn, 150 m, S, IV+
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Trettachspitze, 130 (400) m, W/N/O, III bis VIII-
In der Nähe der Alpenvereinshütten oder an vielen Wänden im Allgäu und den Allgäuer Alpen gibt es auch Klettergärten mit Ein- und Mehrseillängenrouten, die sich gerade im Anschluss nach einer Alpinklettertour gut eignen, um noch mehr Klettermeter zu machen, falls sich eine zweite Alpinklettertour am selben Tag nicht mehr ausgeht. Bei Schlechtwetter gibt es einige Kletter- und Boulderhallen im Tal wie in Oberstdorf, Sonthofen, Kempten, Dietmannsried, Marktoberdorf, Rieden am Forggensee und Kaufbeuren. Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen, etc. gibt es auf der jeweiligen Hallen-Webseite.
Gesteinsarten
Foto: Johanna Singer, Outdooractive Climbing
Im Allgäu findet man die Gesteinsarten Kalkalpengestein, Flysch, Helvetikum und Molasse. Letzteres ist hierzulande auch als „Nagelfluh“ oder „Hergottsbeton“ bekannt. Das charakteristische Nagelfluh ist ein grobkörniges Sedimentgestein, das mindestens zur Hälfte aus gerundeten Komponenten (Kies oder Geröll) besteht, welche zusammen verkittet sind. Es sieht so aus, als hätte man Beton mit Geröll vermischt und trocknen lassen.
Foto: Johanna Singer, Outdooractive Climbing
Das Helvetikum ähnelt vom Aufbau und der Entstehung dem Kalkalpengestein, ist aber gut 100 Millionen Jahre jünger und stammt aus der Zeit der Dinosaurier. Es besteht aus Kalk, Mergel und Quarz. Im Allgäu überwiegt der Schrattenkalk, welcher am Besler, am Hohen Ifen und am Gottesackerplateu vorkommt. Der Besler wie auch der Hoher Ifen bieten tolle Sportklettergebiete mit schöner Bergsicht in die Allgäuer Alpen. Das im Allgäu jedoch vorwiegende Kalkalpengestein besteht v. a. aus Dolomit, Kalkstein und Mergel.
Foto: Johanna Singer, Outdooractive Climbing
Die bekannten Kletterziele im Oberallgäu und den Ammergauer Alpen bestehen vorwiegend aus Hauptdolomit wie z. B. die Hochplatte, die Kenzenspitze, der Geiselstein, die Fuchskarspitze, der Schneck, die Trettachspitze und viele mehr. Hauptdolomit ist im Vergleich zu Kalk wesentlich härter und beständiger, jedoch auch viel spröder. In der Regel ist es etwas dunkler als Kalkstein und häufig von Rissen durchzogen. Vielen ist das Allgäu sicherlich auch wegen seines teils brüchigen Gesteins bekannt. Für Kletterer gibt es jedoch diverse Gebiete mit rauhem und relativ festem Fels, auf welchen man sich gut verlassen kann. Trotzdem ist es nie verkehrt, die jeweiligen Griffe mit einer gewissen Vorsicht anzupacken. Die meisten Routen werden von einzelnen Geröll- und Graspassagen unterbrochen. Das macht das Alpinklettern im Allgäu jedoch auch aus.
Zustiege
Abstiege
Kletterführer
Absicherung
Ammergauer Alpen: Die Routen in den Ammergauer Alpen sind dem jeweiligen Zeitgeist der Erschließer abgesichert und wurden nicht mit sportkletterähnlichen Hakenabständen eingebohrt. Sehr viele Routen wurden saniert, was jedoch nicht bedeutet, dass zusätzliche Sicherungspunkte angebracht worden sind. Es wurden nur die vorhandenen Haken saniert. Aus diesem Grund findet man in den Kletterrouten der Ammergauer Alpen kaum alpine Sportkletterrouten. Um Spaß zu haben, ist es wichtig, den jeweils geforderten Schwierigkeitsgrad gewachsen zu sein. Ein paar Klemmkeile und Friends sind in fast allen Gebieten der Ammergauer Alpen sinnvoll, teils sogar zwingend erforderlich. Daher sollte man im Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln geübt sein.
Oberallgäu: Die Absicherung der Alpinkletterrouten im Oberallgäu ist recht inhomogen. Es gibt gut bis sehr gut abgesicherte Routen an der Fuchskarspitze und der Schneck-Ostwand. Klemmkeile und Friends sind daher nicht immer nötig, in einigen Routen aber durchaus ratsam oder sogar zwingend erforderlich. Häufig sind die schwereren Seillängen gut bis sehr gut abgesichert, leichtere dagegen mit weniger Bohrhaken ausgestattet, weshalb man den geforderten Schwierigkeitsgrad auch hier gewachsen sein sollte. Die Absicherung am Himmelhorn, in der Wilden-Gruppe und an der Trettachspitze ist teils sehr alpin und daher nur erfahrenen Kletterern vorbehalten.
Das Allgäu ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wer mit dem teils eher brüchigen Gestein bzw. den schrofigen Passagen klar kommt und im Stande ist, auch einmal die Absicherung mobil zu verbessern, der wird hier seinen Spaß haben. Auch die einzigartige Landschaft und die Eindrücke von Zu- und Abstieg tragen zum Gesamterlebnis bei.